Anzeichen Legasthenie
Zeichen von LegasthenieVorzeichen und Fehlermuster
Eine Lese- und Rechtschreibstörung kann erst im Laufe der zweiten Stufe klar festgestellt werden, da die Entwicklungsprozesse im Lese- und Schreibbereich in den ersten Monaten des schriftlichen Spracherwerbs noch sehr verschieden sind und nicht zwangsläufig auf das Vorliegen einer Legasthenie hingewiesen werden muss. Allerdings sind oft schon im vorschulischen Alter eventuelle Zeichen, insbesondere das begrenzte Phonologiebewusstsein, zu erkennen, z.B. durch verspäteten Sprechbeginn, Problematik der Trennung von Klängen und Trigonen sowie bei der Suche nach Reimworten.
Darüber hinaus haben viele betroffene Söhne und Töchter ein geringes Hörvermögen und sind in der Regel nicht in der Lage, orale Anleitungen oder Melodien einzuhalten. Durch Lese- und Rechtschreibstörungen lernt ein Kind das Schreiben mit großen Schwierigkeiten. Es wird sehr zögerlich, oft unklar gelesen, Worte, Wortbestandteile oder Briefe weggelassen, beliebig hinzugefügt oder gedreht und getauscht.
Legastheniker haben ein schlechtes Lesevermögen, d.h. sie können die Bedeutung des Lesens nicht nachvollziehen und haben Schwierigkeiten, es in den Kontext zu stellen. Größere Worte, die sie normalerweise nicht exakt wiederholen können, sind oft schwierig zu merken. Bei Kindern mit einer Lesestörung werden Briefe ausgetauscht, Briefe weggelassen, Kenntnisse über Rechtschreibregeln nicht angewendet, oft ist das Schreiben schwierig zu lesen.
In den meisten Fällen haben die Betroffenen kein Schreibinteresse und meiden die Ursachen des Schreibens selbst. In nahezu allen Schulbereichen ist eine Lese- und Rechtschreibschwäche zu beobachten. Damit ist das Lektüre nicht nur für die deutsche Sprache, sondern auch für andere Fachgebiete wie Lokalgeschichte, Geschichtswissenschaft, Soziologie, Fremdsprachen und sogar für math. Aufgaben im Textbereich von Bedeutung.
Zudem sind leichtrittige Söhne und Töchter weniger in der Lage, sich zu entspannen und rascher zu werden als viele ihrer Klassenkameraden, da sie große Anstrengungen beim Lese- und Schreibprozess unternehmen müssen. Einige Länder haben ein Ausgleichssystem für Benachteiligungen und den Schutz von Noten für die Schulförderung von Legasthenikern eingerichtet (in einigen Ländern wird von Lese- und Schreibschwierigkeiten gesprochen).
Die Kompensation für Benachteiligungen sieht vor, dass die Kleinen in den Bereichen Lesung und Rechtschreibung im Klassenzimmer und vor allem in der Leistungsbeurteilung gezielte Hilfe und Betreuung erhalten. Beispielsweise werden Zeitzuschläge für die Verarbeitung von lesungspflichtigen Tätigkeiten bewilligt. Die Notensicherung soll vor allem die emotionale Belastung von Schülern mit Legasthenie verringern, deren Lese- und Rechtschreibleistungen nicht bewertet werden, wenn sie nicht mehr ausreichen.