Beste Internate
Die besten InternateZahlreiche zeitgenössische Fürsten und Fürstentümer haben den Weg in die Schweiz mitgenommen.
Egal ob der damalige Spanier Juan Carlos, der damalige CIA-Chef Richard Helms (beide Le Rosey), die Zara-Erbe Marta Ortega Perez (Aiglon) oder der US-Außenminister John Kerry, ob Filmeregisseur Marc Forster oder Nicolas Hayek jun. (alle Montana, Zugerberg): Laut dem Verein Schweizerischer Privatschulen-Vereinigungen ( "VSP") werden alljährlich 100'000 Schülerinnen und Schüler aus dem In- und Ausland in das Schweizerische Fachobjektschule gehen.
Dem Verein sind 240 Einrichtungen angeschlossen. Dazu gehören die neun teuerste Schule der Wel. Aber warum sind sie bereit, bis zu 130'000 CHF pro Jahr für ein schweizerisches Schulinternat aufzuwenden, anstatt ihre Schüler an britischen Hochschulen zu schicken, die etwas mehr als die Hälfte davon ausmachen?
- Neben den traditionellen Standortfaktoren - gute Verkehrsanbindung, Sicherung, Stabilität in der Schweiz - zeichnen sich drei Elemente aus: die gute Bildungsqualität, die Vielsprachigkeit und die internationale Ausrichtung der Internate. All diese Merkmale sind natürlich mit dem Wirtschaftsstandort Schweiz wie Christophe X verbunden. Clivaz, Geschäftsführer des Schweizerischen Fachverbandes Lernen, bestätigt: "Ein typisches Schweizerinternat kann nur in der Schweiz angesiedelt sein.
"Was die lokalen Institutionen von den englischsprachigen Internaten unterscheidet, ist ihre Größe: Während die klassischen schweizerischen Internate zwischen 200 und 400 Kinder aufnehmen, beginnen die englischsprachigen Internate erst mit 1000 Kindern. Eine weitere Ursache, so Bernhard Gademann, Leiter des Rosenberg Institutes in St. Gallen, ist die Unabhängigkeit der Schweiz: "Britische Schulklassen kommunizieren gezielt deutsche Wertmaßstäbe.
"Denn diese Staaten würden auch die Schule als Mittel der Politik sehen, nach dem Motto: "Wer in Amerika gelernt hat, wird für immer ein guter Freunde Amerikas sein. "Die Schweiz würde von ihrer Eigenständigkeit hier profitieren. Es ist richtig, dass viele schweizerische Internate Kontingente für Staatsangehörige verwenden, damit keine Zivilisation dominiert wird.
Einer der Gründe für die Konzentration der Internate in der Schweiz ist die ihnen attestierte "lange Tradition". Das ist nicht zuletzt auf die schwierige Ausgangssituation zurückzuführen, wie Peter Metz, Ordinarius für Geschichtspädagogik an der Universität der Nordwestschweiz, sagt. Zurzeit erforscht er die Herkunft der schweizerischen Internate. Aber nicht alle Internate wollen ihre Unterlagen abgeben.
Trotzdem hat Metz das schweizerische Erfolgskonzept aufgespürt. Nicht nur die Hotelbranche ließ sich an den Straßen nieder, sondern auch die Internate - als Teil der Tourismusbranche. Schule und öffentliche Verkehrsunternehmen agierten in koordinierter Weise. Insbesondere im Graubündnerland waren Internatsaufenthalte oft zugleich Hochgebirgsheilmittel für schwache Späte.
Die Schweiz war bereits im neunzehnten Jh. für ihre gute pädagogische Leistung bekannt, wie Metz sagt. Viele Internate zeichneten sich durch ihr Sportangebot aus, zu dem auch britische Sportaktivitäten wie Kricket gehörten. Die Erfolge der schweizerischen Elite-Internate brechen nicht ab. Mehr und mehr Studenten melden sich an. Insbesondere Bewerbungen aus aufstrebenden Ländern wie Mexiko, Brasilien und China sowie aus Japan laufen durch die Tore der Internate.
Ganz anders ist die Situation bei Pensionsschulen, die sich an schweizerische Kunden richten: Diese vor allem in Bünden und der Innerschweiz angesiedelten Hochschulen befinden sich zurzeit in einer strukturellen Anpassung wie im Hotelbereich, sagt Gerhard Pfister, Mitglied des Verwaltungsrates des Instituts Montana am Zugerberg. Es stimmt, dass der Wettbewerb um Elite-Internate auch von ausländischen Bildungsunternehmen zunimmt, die in der Schweiz neue Internate eröffnen.
Das alteingesessene Internat konnte sich leicht profilieren: "Institutionen mit festen Renditeanforderungen unterliegen anderen Gesetzen. Vor allem in England werden Elite-Internatsschulen oft heftig kritisiert. Die Bezeichnung "Internats-Syndrom" steht dort für den seelischen Schaden, den Schülern solcher Internate zugefügt werden soll. Auf jeden Fall haben die englischen Internate eine ganz andere Struktur als die Schweizer: Viel mehr Studierende sorgen für eine stärkere Gruppendynamik, die durch ausgeprägte, nahezu militärische Strukturen untermauert wird.
Darüber hinaus ist eine geschlechtsspezifische Segregation in den Schulen nicht ungewöhnlich. Daher ist die Dynamik in den lokalen Internatsschulen nicht miteinander zu vergleichen. Internatsaufenthalte sind jedoch nicht für jeden problemlos. "â??Es gibt fÃ?r mich unerfreuliche, zu kreative, zu individualistische, zu unglÃ?ckliche Kleinkinderâ??, sagt Werner Graf, Jugendpsychologe und frÃ?herer Direktor des Flimser Schulinternats, das auf verhaltensbedingte Störungen eingestellt ist.
Außerdem ist die Gefährdung von vornherein im Internat größer. In der Schweiz gibt es jedoch keine spezielle Schulung für Internatspersonal. Vor allem in Internatsschulen, in denen Lehrkräfte und Kinder zusammenleben, funktionieren andere Einrichtungen als in Regelschulen (siehe Interview). Das kann im Ernstfall zu missbräuchlichem Verhalten und damit zu Skandalen in den Internatsschulen in Deutschland nachweisen.
Einzelne Waldorfschulen, wie das Literaturbetriebliche Institut in Zürich, bemühen sich, diesen Schwierigkeiten entgegenzuwirken, indem sie bewusst die Rolle des Lehrers von der des Erziehers trennen.