Sachunterricht
Fachunterrichtmw-headline" id="Entwicklung_und_Ziele">Entwicklung und Ziele[Edit | < Quellcode bearbeiten]
Der Fachunterricht ist in Deutschland der am häufigsten verwendete Fachbegriff für den fachbezogenen Schulunterricht in der Primarstufe und in einigen Sonderschulen bis zur Oberstufe. Heim- und Materialpädagogik (HuS oder HSU; Bayern/Baden-Württemberg), Heim-, Welt- und Materialpädagogik (Schleswig-Holstein) sowie Heim- und Materialpädagogik (Thüringen). Das Fach oder die Studienrichtung wird an allen dt. Hochschulen in den 16 Bundesländern als "Sachunterricht" bezeichnet.
Der entsprechende Wissenschaftsbereich wird als "Lehrdidaktik" bezeichnet. Der Sachunterricht hat seinen Ursprung in den Realitäten des achtzehnten Jahrtausends, der visuellen Bildung des neunzehnten Jahrtausends und der Lokalgeschichte des zwanzigsten Jahrtausends. Dabei muss die Geschichte der Fächerentwicklung im Zusammenhang mit der soziokulturellen Weiterentwicklung der heutigen wissensbasierten Gesellschaft verstanden und geschichtlich lokalisiert werden. 1 Die Fachanweisung wurde unter diesem Terminus von Friedrich Wilhelm Dörpfeld im XIX. Jh. erstmals aufbereitet.
Der Fachunterricht unter diesem Titel wurde jedoch erst in den 1970er Jahren als Antwort auf den Sputnik-Schock, die Sozialdemokratisierungsbewegung im Rahmen der Festigung der außerparlamentarischen Okkupation und als ideologiekritische Kritik an der althergebrachten Lokalgeschichte aufgesetzt. Im Gegensatz zu den bisherigen Heimat- und Weltwissenschaften soll der Fachunterricht keine Volksbildung, sondern eine naturwissenschaftlich orientierte Grundausbildung bieten.
Der Fachunterricht hat umfassende und anspruchsvolle Absichten. Ziel ist es im Wesentlichen, den Schülerinnen und Schülern bei der Bildung einer Weltanschauung zu unterstützen, die Umwelt systematisch und zielgerichtet zu erforschen und sie in der Umwelt zu verankern. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Fachunterricht bereits nach professionellen Gesichtspunkten und Grundsätzen abläuft. In einigen Staaten gibt es noch einen einzigen Fachzusatz wie z. B. Geografie oder Physik für die Grundschule.
In anderen Ländern wird der Lehrplan nach Fachgebieten aufgeschlüsselt: In England[9] gibt es Naturwissenschaften, Design und Technologie, Geographie und andere Fachgebiete für die Grundschule (Key Stufe 1 & Key Stufe 2[10]). Der Begriff Social World Orientation hat sich in den Niederlanden von 1984 auf World and Environmental Studies verlagert, aber es gibt ein spezielles Thema Orientation on the Self and the World.
Der Fachunterricht ist in Deutschland der am häufigsten verwendete Fachbegriff für den fachbezogenen Schulunterricht an Grund- und Sonderschulen. Zusätzlich zum Fachunterricht gibt es auch Begriffe wie Heimat- und Sachunterricht (HUS) (Schleswig-Holstein/Bayern) oder Mensch, Nature und Culture (MeNuK) (Baden-Württemberg). Unter dem Begriff "Sachkunde" werden im weiteren Sinn auch die in Deutschland in den 1960er Jahren entwickelte Vorläuferkonzeption für schulische Unterrichtsfächer im Übergangsbereich von der Lokalgeschichte zum Unterrichtsfach verstanden.
Im Volksmund wird dieser Fachbegriff auch für den aktuellen Fachunterricht in den schulischen Einrichtungen benutzt. Der Begriff bezieht sich aber im engen Sinn nur auf die Phase des Wandels von der lokalen Geographie zur Fachbildung in den 1960er Jahren. Sie alle haben mehr oder weniger zur Bewältigung der ideologischen Überlastung in der Lokalgeschichte beigetragen und vor allem das Spektrum der Themen erweitert.
Statt der ursprünglichen geografischen Ausrichtung der antiken Lokalgeschichte kamen für Jeziorsky die Themen Lebenswissenschaften, Handwerk, Technik, Historie, Kartographie, Arbeitswissenschaften, Rohstoffkunde, Verkehrswissenschaften, Landschaftswissenschaften, Naturwissenschaften, Meteorologie, urbane Institutionen, Ethnologie und Anthropologie hinzu. Vor allem Ilse Lichtenstein-Rother hat in den fünfziger und sechziger Jahren in den Leitlinien und Einzelveröffentlichungen Niedersachsens den Begriff "Sachunterricht" erstmals verwendet, während ihre Vorstellungen vom praxisnahen Lernen mehr auf die sachkundige Lehre übertragen werden sollen.
Aber auch in Deutschland wird der Weg der Probandenvorbereitung derzeit verstärkt befürwortet. Erwin Schwartz, der Gründer der Grundschulreformdiskussion in Deutschland und Leiter der Grundschularbeitsgruppe, stellte die Auseinandersetzung mit der Rechtfertigung des Fachunterrichts im Gegensatz zur Lokalgeschichte in vielen Veröffentlichungen dar, insbesondere in der 1977er Publikation "Von der Heimkunde zum Sachunterricht".
Diese Diskurse entwickelten sich nach und nach zu einem Konzept des Fachunterrichts als kinder- und lebensweltorientierter Unterweisung. Auf der damals in Niedersachsen existierenden Orientierungsebene wurde die Allgemeinbildung als Welt- und Umweltunterricht (WUK) fortgesetzt; der WUK-Kurs war eine Zusammenfassung des Geschichts- und Geographieunterrichts, d.h. aus geschichtlichen und geografischen Themenbereichen. In Deutschland werden derzeit verschiedene Arten von Unterrichtskonzepten besprochen.
In der Didaktik variieren die Gründe für den Unterricht in allgemeinen Unterrichtsfächern begrifflich. Dabei gibt es Zugänge mit einer Ausrichtung auf lebensweltliche Bezüge, auf die Perspektive des Fachunterrichts, der mit dem jeweiligen Fach enger verbunden ist, und auf die Schlüsselprobleme, so Klaus Fink. Die Didaktik der Unterrichtsfächer ist in der Regel noch sehr abwechslungsreich. Das Spektrum geht von Einzelfachanschlüssen, deren Inhalt nur auf das Primarschulalter beschränkt ist, bis hin zu ganzheitlichen Konzeptionen, in denen ein integrativer Fachunterricht (Seitz) anstrebt.
Derzeit wird konzeptuell darüber nachgedacht, das Thema als Welterforschung oder Weltoffenheit zu verstehen, um ein zu eng figurativ ausgerichtetes Verstehen zu verhindern. Aber auch die Eröffnung der Fachlektion kann zu deren Gestaltlosigkeit und Sinnverlust anregen. In vielen Bildungseinrichtungen wird gerade ein Lernworkshop eingerichtet, der eine Vielzahl von Materialien für ein unterschiedliches Lernverhalten bereitstellt. Der Inhalt des Fachunterrichts ist in den vorangegangenen Leitlinien und Curricula von Staat zu Staat verschieden festgelegt.
Durch den " Perspektivenrahmen für den Fachunterricht " der GDSU im Jahr 2002 wurden die Lehrinhalte des Fachunterrichts präzisiert. Die fünf Fachperspektiven (Sozial- und Kulturwissenschaften, Raumwissenschaften, Geschichte, Naturwissenschaften und Technik) stellen den inhaltlichen Bezugsrahmen für den Fachunterricht dar. Interdisziplinäre und nicht fachbezogene Angebote sind daher nicht mehr zwangsläufig Bestandteil des Fachunterrichts. Interdisziplinäre Lerninhalte sind Sache aller Primarschulfächer und können die besonderen Aufgabenstellungen des Fachunterrichts nicht ausgleichen.
Die GDSU hat 2013 den neuen überarbeiteten Perspektivenrahmen für die Sonderpädagogik herausgegeben. Beat Blaseio: Sachunterricht in den EU-Staaten - ein Auszug. Darin: Joachim Kahlert, Maria Fölling-Albers, Margarete Götz, Andreas Hartinger, Dietmar von St. Gallen, Steffen Wittkowske (ed.): Anleitung didaktisch. Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2007, S. 281-291 Beate Blaseio: Entwicklungstrends der inhaltlichen Ausrichtung des Fachunterrichts.
Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2004. Gertrud Beck, Marcus Rauterberg: Sachunterricht - Eine Einleitung. Franz Deimbacher, Gerhard Lengauer (ed.): Local history collection (for school lessons). The Preparation of the Modern Knowledge Society" Böhlau Publishing House, Cologne, Weimar, Vienna 2004. GDSU (ed.): Perspective Framework for Sachunterricht. Klinkhardt: Bad Heilbrunn 2002. Jörg Haug (ed.): Sachunterricht in der Grundchule - Methodiks and Examples.
Der Fachunterricht und seine Methodik, 2nd ed. Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2005 Astrid Kaiser: Neue Einleitung in die Methodik des Sachsenrichts. Abraham Kaiser, Detlef Pech (Hrsg.): Grundkenntnisse der Allgemeinbildung. Mitzlaff: Homkunde und Sachunterricht - Geschichtswissenschaftliche und systematisch angelegte Untersuchungen zur Erschließung des Sachsenrichts - gleichzeitig eine entscheidende Geschichte für die Erschließung des Homelandideals im deutschsprachigen Raum.
Dortmund, 1965. Sabine Ragaller: Sachunterricht. Donauwörth, Auer Verlagshaus 2001. Marcus Rauterberg: Literatur Sachunterricht: Eine kommentierte Wahl 1976-2003. Schneider, Saltmannsweiler 2005, ISBN 978-3-89676-988-6. Dagmar Richter: Sachunterricht - Targets and Contents. Eine Text- und Lehrbuch über Dedaktik. Simone Seitz: Zeit für einen integrativen Fachunterricht: Simone Seitz. Rolf Siller: Sachunterricht in der Grundchule.
Bernd Thomas: Das Fach Unterricht und seine Vorstellungen. Geschichte ische und zeitgenössische Entwicklung 3. Überarb. Edition, Klinkhardt 2009. Collected volumes: Richard Meier, Henning Unglaube, Gabriele Faust-Siehl (ed.)Sachunterricht in der Grundschule. aus. Beitrag to the reformierung of the primary school volume 101. Arbeitsreis Grundchule - Der Grundchulverband e. V. Frankfurt a. M. 1997. Eva Glässer, Eva Schönknecht (Ed.)Sachunterricht in der Grundchule - entwickelten - gestalten der Grundchule nach.
Beitragszahlungen to the primary school reformband volume 136. Arbeitsreis Grundchule - Der Grundchulverband e. V. Frankfurt a. M. 2013. Magazines: Weltklasse in Naturwissenschaften. Sachunterricht in der Volksschule. Sachunterricht im Primarschulunterricht. Der Oldenbourg-Verlag (Weblink). Widersprüchliche Inhalte. Mitzlaff 1985, vol. 1 and van Dülmen & Rauschenbach 2004. 11 S. L. (ed.): Perspective framework for teaching of general subjects.